Zum Inhalt
Home » Besuch in Genf: 50 Jahre ESA

Besuch in Genf: 50 Jahre ESA

Am 12.09.2014 fanden im International Conference Centre Geneva die 50 Jahr Feierlichkeiten der ESA statt. Dank großzügiger Unterstützung von Austrospace und der FFG konnten einige Mitglieder des Space Teams diese Gelegenheit für eine Reise nach Genf nutzen.

Nach zehn Stunden Autofahrt kamen wir Donnerstagabend in unserem Hotel in der Innenstadt an und konnten schon einen ersten Eindruck von Genf erhalten. Am nächsten Morgen ging es auch schon um 08:30 Uhr mit den ersten Vorträgen im Genfer Konferenzzentrum los.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Claude Nicollier, dem bis jetzt einzigen Schweizer, der den Weltraum besuchte. Er flog unter anderem auch Einsätze am Hubble Weltraumteleskop. Es begann mit inspirierenden Vorträgen von Mark McCaughrean und Andre Kuipers, wo es vor allem um die Zukunft der Weltraumwissenschaften und darum, wie man junge Leute für Naturwissenschaften begeistern kann, ging. Danach folgte das Highlight des Tages: „Science Speed Dating“. Wir wurden in Gruppen á 10 Personen aufgeteilt und konnten in 10 minütigen Diskussionen mit Experten, ESA-Wissenschaftlern und Astronauten sprechen. Es gab viele interessante Einblicke in den Arbeitsalltag bei der ESA, aber auch den Alltag auf der ISS. Auf Dominiks Frage hin, ob trotz des Alkoholverbots auf der ISS nicht wenigstens eine Flasche Vodka an Bord wäre, erhielt er die Antwort: „Nein, kein Vodka, aber Scotch.“  Vor der Mittagspause gab es dann noch eine Live-Schaltung via Funk zur ISS. Die Verbindung war allerdings nicht besonders gut und man konnte die Astronauten kaum verstehen.

Das Ende der Mittagspause nutzten wir um neue Kontakte zu knüpfen. Dazu hatten wir die Oberstufe von STR-04 dabei, die wir stolz präsentierten. Am Nachmittag hörten wir hochrangige ESA Wissenschaftler und den Nobelpreisträger für Physik von 2011, Brian Schmidt, der zum Thema „The impact of space activities on science“ referierte. Bei allen Vorträgen und Diskussionen stand natürlich auch die aktuelle Rosetta Mission im Mittelpunkt und man konnte den Stolz der ESA auf die bis jetzt so erfolgreiche Mission nicht übersehen. Zum Abschluss sprach noch der Directeur Général der ESA, Jean-Jacques Dordain, über Rückschläge und Erfolge in der Raumfahrt.

Wir wollten unsere Zeit in Genf natürlich so gut es geht nutzen und hatten deshalb für den nächsten Tag einen Besuch am CERN organisiert. Von 14:00 bis 17:00 Uhr nahmen wir an einer Führung Teil, bei der wir das Experiment COMPASS sowie die Bodenstation von AMS besichtigten. COMPASS ist ein oberirdisches Experiment zur Untersuchung der Spinstruktur des Protons. Das AMS ist ein Magnetspektrometer zur Untersuchung der kosmischen Höhenstrahlung und an der ISS im Einsatz. Ziel ist die Suche von Antimaterie im Universum.

Unser Kollege Philipp war vor ein paar Jahren Summerstudent am CERN und konnte somit anschließend für uns noch eine Kleingruppenführung am Experiment ALICE organisieren. Ziel des Experiments ist die Untersuchung des Quark-Gluon Plasmas, der Zustand der unmittelbar nach dem Urknall vorherrschte. In 60 Metern Tiefe konnten wir den 25 Meter langen und 16 Meter breiten Detektor bestaunen. Man kann sich für Studenten der Technik und Naturwissenschaften wohl kaum etwas Spannenderes vorstellen.

Danach stand uns noch die Rückfahrt nach Wien bevor, wo wir um circa 6 Uhr morgens ankamen. Wir können auf ein spannendes und durchaus lehrreiches Wochenende in Genf zurückblicken, bei dem wir einen tollen Einblick in die aktuelle Welt der Spitzenforschung erhielten.

Schlagwörter: