STR – 07, Florent ist die im Jahr 2016/ 17 entwickelte Version der STR Raketenreihe. Intern wird dieses Projekt immer an die Neuzugänge vergeben, um Erfahrung zu sammeln mit dem Ziel am Ende des Studienjahres beim internationalen Raketenflugtag C’Space, von den Organisationen Planète Science und CNES, in Frankreich teilzunehmen.

Hierfür ist es notwendig zuvor gewisse projektrelevante Teilziele zu erreichen und diese vor den Veranstaltern zu präsentieren. Diese Vorabnahmen zeigten sich heuer im Gegensatz zu den vorrangegangenen Jahren etwas verschärft, weshalb die Projektleiter, Clara Fischer und Stefan Schaffer, sogar zweimal nach Paris reisen mussten.

Das erste Treffen mit den Organisatoren von Planete Science fand Ende Jänner statt, dort wurden erste Berechnungen, Projektideen und Konzepte vorgestellt. Man zeigte sich besonders begeistert über unsere Umsetzung eines „CanSat Deployment Mechanismus‘“ .

 

Bei der zweiten Zusammenkunft mit den französischen Kollegen, Anfang Juni, war die Vorgabe 70% der Rakete bis dahin fertiggestellt zu haben. Da die Projektleiter sich aufgrund von gewissen geopolitischen Vorkommnissen nicht unbedingt, wie von den Franzosen gefordert, mit der kompletten Rakete ins Flugzeug setzen wollten, wurden nur einzelne Teile, wie der CanSat Mechanismus und der Fallschirm mitgenommen. Die Rakete wurde dann anhand dieser und mit der vollständigen CAD Konstruktion vorgestellt und geprüft. Sämtliche Anforderungen wurden erfüllt und das Team erhielt die Erlaubnis an C’Space 2017 teilzunehmen.

 

Die Arbeiten an Florent erfolgten hauptsächlich in Räumlichkeiten und einer Werkstatt der TU Wien. Bei der Fertigung der Leichtbaukomponenten aus GFK und Carbon durfte das Team, wie auch schon in der Vergangenheit, auf die Expertise von PEAK Technology zurückgreifen.

Da bei dem C’Space Event keine pyrotechnischen Trennmaterialien eingesetzt werden dürfen, wurde der Trennmechanismus vom Vorjahr, das CO2 betriebene Pyroless Recovery System, von Andreas Bauernfeind weiterentwickelt.

Als weiteres Teilprojekt war in der Rakete, der oben erwähnte, rein mechanische CanSat Auswurfmechanismus, entworfen und gefertigt von Alexander Sebo, enthalten.

Die Finnen von STR07 wurden 3D gedruckt und mit GFK überlaminiert.

 

So wie alle anderen TU Wien Space Team Raketen wurde auch in Florent die seit Jahren bewährte Boardelektronik FMS 3.2 verbaut.

 

Nachdem die letzten Tests mit der fertig zusammengebauten Rakete in Wien erfolgreich durchgeführt worden waren, wurde zusammengepackt und das Team machte sich auf den Weg nach Tarbes, in Süd-West-Frankreich.

 

Gut im Militärlager angekommen konnten nun alle technischen Abnahmen vor Ort starten. Nach Tagen voll von Tests und Überprüfungen der einzelnen Raketenkomponenten und der erfolgreichen Absolvierung des „Vol Simulé“ gab es die Startfreigabe für Mittwoch den 19. Juli 2017.

Sobald das Team Florent startklar gemacht hatte, ging es Richtung Launchpad und die Rakete wurde auf der Startrampe positioniert.

 

Nachdem es überraschend zu Startverzögerungen gekommen war, stieg STR – 07 Florent kerzengrade in den wolkenbehangenen Himmel über den Pyrenäen auf. Die Sichtbedingungen erschwerten eine optische Ortung und nachdem auch die Funkverbindung bei ca. 600 Metern über dem Boden verloren gegangen war, war klar, dass bei der Landung etwas schiefgegangen sein musste. Trotz stundenlanger Suchaktion in Sumpf und Savanne blieb Florent verschollen. Eine Auswertung und Extrapolierung der vorhandenen Daten ergab eine Position in einem verlassenen Minenfeld, in welchem die Rakete bei einem nominalen Flug höchstwahrscheinlich auch gelandet wäre. Da es untersagt wurde dieses Gebiet zu betreten, musste das Team leider ohne Rakete abreisen.

Trotz dieses schweren Verlustes sind alle Team Mitglieder sehr froh über ihre gesammelte Erfahrung im Laufe des Projektes.

Mitglieder:

  • Clara Fischer (Projektleiter)
  • Stefan Schaffer (Projektleiter)
  • Andreas Bauernfeind
  • Philipp Jagschitz
  • Maximilian Gruber
  • Moritz Novak
  • Sebastian Seisl
  • Alexander Sebo
  • Laila Wooninck
  • Gurvinder Singh
  • Fabian Ralser
  • Marphi Mukkattukunnu

 

Besonderen Dank auch an die tatkräftige Unterstützung von Christian Plasounig, Peter Kremsner, Reinhard Rath und allen anderen erfahrenen Space Team Mitgliedern.

 

Unter diesem Link können Sie ein kurzes Video zu unseren Erfahrungen in Frankreich sehen.