Nach einer spannenden aber auch stressigen Woche in Frankreich ist das STR-05 Team wieder zurück in Wien.
Leider war es trotz unserer Anstrengungen nicht möglich STR-05 „Fury“ bei C’Space zu starten. Mehrere Probleme führten zu einer frühzeitigen Auslösung des Trennmechanismus für den Fallschirmauswurf auf der Startrampe.
Währende der Entwicklung der Rakete mussten viele Hürden bewältigt werden. Ursprünglich war STR-05 „Fury“ eine zweistufige Rakete mit einer Gesamtlänge von 2,8 Metern. Ende April mussten wir vom eigentlich für den Airframe vorgesehen Kohlefaserverbund auf verstärktes PVC wechseln. Leider bestand das neue Material nicht den von C’Space vorgeschriebenen Biegetest und erhielt deshalb keine Starterlaubnis. Trotz diesem Rückschlag ließen wir uns nicht unterkriegen und bauten die zweistufige Rakete innerhalb von 24 Stunden vor Ort mit sehr beschränkten Mitteln zu einer neuen einstufigen Rakete mit dem Spitznamen „Frankenstein“ um. Umfangreiche Änderungen an Mechanik und Elektronik waren notwendig. Die harte Arbeit und das Durchhaltevermögen trotz den vielen technischen Problemen beeindruckte auch die Kontrolleure von C’Space, die freundlicherweise die Deadlines großzügig verlängerten. Obwohl wir die Endabnahme um etwa 12 Stunden verpasst hatten, wurde die Rakete doch noch geprüft und erhielt dann auch die Starterlaubnis für Freitag. Wir hatte das letzte Startfenster, was bedeutete, dass es unsere allerletzte Chance war Fury noch fliegen zu sehen. Auf dem Weg zur Startrampe lag ein unverwechselbarer Hauch von Angst und Hoffnung in der Luft. Nach einer Woche harter Arbeit und einer immensen Lernkurve konnten wir uns wirklich als „Team“ bezeichnen. Wir hatten Wien als acht Raketenenthusiasten verlassen und die Startrampe als eine Einheit erreicht. Zusammen schafften wir es die Rakete trotz aller widrigen Umständen bis in die Startrampe zu bekommen. Wir freuten uns über den Erfolg und waren enttäuscht, als die Trennung plötzlich frühzeitig auslöste. Da ein erneutes Flugbereitmachen der Rakete zu lange gedauert hätte, gab es für das C’Space Team leider keine andere Möglichkeit, als unseren Start abzubrechen.
An diesem Punkt möchten wir uns beim ganzen C’Space Team für die Verlängerung der Fristen und die Unterstützung bei allen Schritten bedanken. Auch einen großen Dank an die Spaceteam-Mitglieder in Wien, die uns viel und tatkräftig unterstützt haben. Unsere Furcht den Rest des Spaceteams mit einem fehlgeschlagenen Start zu enttäuschen, wurde durch sie vermindert. Sie haben uns nicht nur geholfen viel Neues zu lernen, sondern zeigten uns auch, welche Erfahrungen wir in dieser Woche fürs Leben gesammelt haben. Wir hätten nicht die Hälfte so viel über Raketen und Teamarbeit gelernt, wenn alles einwandfrei abgelaufen wäre.
Danke!