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C’Space 2019

Am 17.7.2019 war es mal wieder soweit: Der Erstflug einer neuen STR Rakete, in diesem Fall mit dem Namen „Asimov“, stand bevor. Ein Erstflug ist immer etwas spannendes, man kann sich nie sicher sein, dass alles glatt geht. Diesmal hat leider nicht alles fehlerfrei geklappt.

Vorbereitung

Drei Tage zuvor, am 14ten Juli sind wir zu fünft aus Wien in Richtung Frankreich losgefahren. Nach 24 stündiger Fahrt und wenig Schlaf begannen wir gleich nach unserer Ankunft fieberhaft die Rakete flugfertig zu machen. Wir wollten uns noch an diesem Tag für den Start qualifizieren. Das war schlussendlich nicht so schnell wie erhofft möglich, da wir vorläufig eine technische Prüfung nicht bestanden.  Am nächsten Tag machten wir uns in aller Früh wieder ans Werk und behoben das Problem des Vortages. Wie es aber so ist sahen wir uns mit der nächsten Kleinigkeit konfrontiert, der Auswurf des Fallschirms fand zu früh statt. Dieses schlussendlich elektronische Problem konnte jedoch schnell aus der Welt geschaffen werden und wir konnten uns am Vormittag des 17ten Julis für den Start qualifizieren. Nach unzähligen Trenn- und anderen Tests waren wir ziemlich zuversichtlich einen nominalen Start zu haben.

Startgelände

Gegen Mittag brachte uns der Lastwagen des französischen Militärs auf das Startfeld. Wir brachten die Rakete am Tower an, aktivierten unsere Elektronik und überprüften unsere Telemetrie. Alles sah gut aus, wir erhielten Daten und wir waren alle hoffnungsvoll. Nachdem wir uns zum Startzelt begeben hatten, fuhr der Pyrotechniker mit dem Raketenmotor zu Startrampe und installierte den Motor. Uns waren jetzt die Hände gebunden und wir konnten nur hoffen, dass wirklich alles gut gehen würde.

Start

Nachdem aus den Lautsprechern das finale „Ignition“ ertönt war, hörte man den Raketenmotor und sah die Rakete mit hoher Geschwindigkeit abheben. Die ersten Sekunden des Steigfluges waren komplett nominal und wir waren schon kurz davor uns zu entspannen, als bei maximaler Beschleunigung die Finnen abbrachen und die Rakete sich dadurch überschlug. Es kam anschließend zur Öffnung des Fallschirmes, allerdings kam der Schekel, welcher Fallschirm mit Rakete verband, nicht mit der nicht nominalen Geschwindigkeit von über 500km/h zurecht und brach. Daraufhin gingen Fallschirm und Rakete getrennt zu Boden, die Rakete schlug mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h auf.

Leider konnten wir an diesem Tag die Rakete nicht mehr zurückholen, da es schon zu spät war.

Am nächsten Tag brachen wir in aller früh in einem Geländewagen auf und konnten nach kurzem Suchen die Rakete wiederfinden. Die Rakete war, bis auf die im Flug abgebrochenen Finnen, komplett unversehrt. Die onboard-Elektronik war noch voll funktionsfähig und wir konnten sämtliche Daten des Fluges (inklusive Video!) auswerten.

Nach einem Jahr harter Arbeit hat schlussendlich leider nicht alles funktioniert, aber „shit happens“. Wir haben vieles gelernt und wissen noch viel mehr darüber was wir beim nächsten Mal besser machen wollen. Es wird in absehbarer Zukunft wohl einen zweiten Flug von STR-09 Asimov geben. Diesmal dann aber komplett nominal!

 

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