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Rocket Science mit dem TU Wien Space Team

Das TU Wien Space Team ist ein studentischer Verein an der Technischen Universität Wien, das außerhalb des Studiums Studierenden die Möglichkeit gibt, sich praktisch im Bereich der Space Technologien weiterzuentwickeln. Konkret werden Experimental Raketen mit Feststoff-, Flüssig- und Hybrid Antrieb, sowie Satelliten (CubeSats) und autonome Drohnen entwickelt. Das größte Raketen Projekt des TU Wien Space Teams ist die seit 2016 in Entwicklung befindliche Rakete „The Hound“ mit der das Weltall erreicht werden soll (~100 km). „The Hound“ ist eine Feststoff-betriebene zweistufige Rakete, die bereits ein paar Mal bei BALLS in der Wüste von Nevada getestet wurde. Leider konnte das Ziel von 100 km noch nicht erreicht werden, jedoch scheint es in greifbarer Nähe. Weitere Informationen zur Rakete finden sich unter The Hound. 

Da das Bauen von Raketen sehr viel Wissen vermittelt, bildet es eine sehr gute Basis um in das Thema der Space Technologien einzusteigen. Jedoch ist das Ziel einer Rakete immer einen Satelliten bzw. eine Payload ins All zu bringen. Auch an diesem Punkt knüpft das TU Wien Space Team an und entwickelt derzeit einen CubeSat, der Schülerinnen und Schülern als Live Labor im All zur Verfügung stellen soll. Dazu sind verschiedene Sensoren und Kameras an Bord des Satelliten, auf die zugegriffen werden können und somit verschiedene Experimente durchgeführt werden können. Um den Einstieg für teilnehmende Schulteams zu erleichtern wird auf die bewährte Raspberry Pi Plattform zugegriffen. Der CubeSat befindet sich derzeit in Entwicklung und soll 2024 ins All gebracht werden – mittels eines konventionellen Raketenstarts und noch nicht mit einer Rakete des TU Wien Space Teams. Detaillierte Informationen zum CubeSat finden sich unter SpaceTeamSat1. 

Ein weiteres Education Projekt, bei dem das TU Wien Space Team als Launch Provider agiert, ist die von ESERO Austria veranstaltete CanSat Challenge für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, bei der „Satelliten“ in Cola Dosen Form auf eine Höhe von 600-700 m Höhe gebracht werden, dort ausgeworfen werden und dann beim Fall auf die Erde verschiedene physikalische Werte messen. Zudem werden die Schulteams dahingehend motiviert, auch eigene Experimente zu entwickeln. Das Ganze findet jedes Jahr statt. Auf der ESERO Austria Seite finden sich Details dazu.

Um das Thema Space Technologies auch an jüngere Generationen von Forschern weiterzugeben, hat das TU Wien Space Team Mitte November im Rahmen von mint Vorderland/amKumma in Vorarlberg einen Raketen Workshop veranstaltet, bei dem zwei Feststoff-basierte Raketen auf 100 m gestartet wurden. Leider ist es in dicht besiedeltem Gebiet bzw. in der Nähe von Flughäfen nicht möglich höher zu starten. Tatsächlich wurden drei Raketen mit drei Teams à fünf Kindern vorbereitet. Jedoch konnte die dritte Rakete aus Zeitgründen – und wie sich später herausstellte – aus technischen Gründen nicht gestartet werden. Leider hat sich beim zweiten Flug die Motorhalterung durch eine unsanfte Landung der zweiten Rakete verkantet und somit einen weiteren Start verhindert. 

 

 

Bevor die Raketen gestartet werden konnten, mussten die wichtigsten Komponenten der Raketen zusammengebaut wurden. Dazu gab es eine kurze Einführung in den Bau von Experimentalraketen, wie wir es auch bei uns im TU Wien Space Team machen, da im Prinzip die einzigen Unterschiede zwischen den großen und kleineren Raketen die Antriebe bzw. Motoren sind. Anschließend wurden in den Gruppen die Raketen zusammengebaut und einige wichtige Kriterien zur Stabilität kontrolliert. Die Komponenten der Rakete lassen sich in ein paar einzelne wichtige Komponenten zerlegen: das Raketenrohr mit den Finnen, sowie der Spitze, der Flugcomputer, der die Flughöhe, sowie das Umkehren der Rakete misst, ein Fallschirm, der dann beim Umkehrpunkt ausgeworfen wird, damit die Rakete sanft landet, sowie des elektrisch gezündeten Motors.
Bezüglich der Stabilität ist zu beachten, dass der Schwerpunkt korrekt liegt was einen stabilen Flug in die Höhe gewährleistet. Das aerodynamische Verhalten wurde dann mittels Schwingtest getestet. Hier haben vor allem die Spitze der Rakete, sowie die Finnen einen bedeutenden Einfluss.

Wie bereits erwähnt, wurde bei den Raketen eine Flughöhe von 100 m berechnet, was auch mit 108 m fast exakt erreicht wurde. Die erste Rakete legte einen Parade Flug, sowie Landung hin. Jedoch zündete der Fallschirm bei der zweiten Rakete etwas zu spät und somit traf sie quasi ballistisch auf der Erde wieder ein. 

 

Der Workshop wurde von ESERO Austria begleitet. Hier konnte das Thema der Space Materialien durch kleine Experimente untersucht und erforscht werden. Dazu können verschiedene Materialien auf ihre physikalischen Eigenschaften untersucht werden und somit ermittelt werden für was diese Werkstoffe verwendet werden können.

Bei verschiedenen Ständen hat das TU Wien Space Team die Projekte „The Hound“ und die CubeSat Mission „SpaceTeamSat1“ vorgestellt. Zudem gab es einiges an Informationsmaterial von Beyond Gravity, die uns bei diesem Workshop unterstützt haben, dem TU Wien Space Teams sowie von ESERO Austria.

Das TU Wien Space Team möchte sich nochmals recht herzlich bei mint Vorderland/amKumma für die Organisation des Workshops bedanken. Des Weiteren auch ein herzliches Dankeschön an ESERO Austria für die tollen Experimente und an Beyond Gravity für die tolle Unterstützung bei der Durchführung des Workshops. An großes Danke geht auch an Herbert Gort aus Gaißau – ohne ihn wären die Raketenstarts nicht möglich gewesen.