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Jahresrückblick 2019

The Hound

Das Ziel des The Hound-Projektes ist es mittels zweier Feststoffmotoren eine Höhe von 100 km zu erreichen und somit den Studentenweltrekord zu brechen. Nachdem das Vorhaben zunächst im Jahr 2018 mit einer Höhe von 13 km fehlschlug, wurde im September 2019 ein neuer Versuch gestartet, diesmal wieder in der Wüste Nevadas, USA.

Das The Hound-Team nahm sich der beim ersten Start von The Hound verantwortlichen Fehler an und baute die gesamte Rakete mit kleinen Verbesserungen neu und aus Gründen der Redundanz gleich doppelt.

Beim Flug stieg jedoch 3.5 Sekunden nach dem Start bei einer Höhe von 1700 m über Grund – aus bisher noch unbekannten Gründen – der Anströmwinkel der Oberstufe auf 16°. Dadurch brach die Hülle der Oberstufe vom Raketenmotor ab und verhinderte eine weitere Stromversorgung der Sensoren in der Unterstufe und somit den Boost der Oberstufe. Der Tracker in der Oberstufe sendete zwar weiter Daten, der Gipfelpunkt dieser konnte durch die beschriebenen Komplikationen allerdings nur auf etwa 2200 m detektiert werden, statt wie ursprünglich geplant in 100 km Höhe.

Nichtsdestotrotz ist das Hound Team weiter motiviert und arbeitet am Start von The Hound III im September 2020.


Cansat Wettbewerb

Nachdem die Durchführung des österreichischen CanSat Wettbewerbes im Jahr 2018 sehr erfolgreich war, wurde er 2019 wieder abgehalten. Dabei handelt es sich um einen Bewerb, bei dem Schülerteams einen Satelliten in der Größe einer Getränkedose bauen, welcher in einer Höhe von 500 Metern ausgeworfen wird. Während dem Sinkflug soll der Satellit diverse Daten erfassen, welche von den Schülern ausgewertet und am Folgetag präsentiert werden.

Der Bewerb wird von ESERO Austria veranstaltet und der Raketenstart vom TU Wien Space Team durchgeführt. Aufgrund des erfreulicherweise erneut großen Andrangs wird der Wettbewerb auch 2020 wieder stattfinden, natürlich wieder mit Space Team Beteiligung.


FIRST

Das Projekt FIRST wurde im Herbst 2018 zum ersten Mal organisiert. Dabei sollen die Grundlagen des Raketenbaus Neueinsteigern im Space Team auf möglichst unkomplizierter Art und Weise nähergebracht werden. Nach dem Recruiting Event im Herbst bilden sich Teams von bis zu vier Studenten, die bis Februar eine eigene kleine Rakete bauen – das alles natürlich unter Aufsicht erfahrenerer Mitglieder. Der Start der Raketen aller sechs Einsteigerteams im März 2019 in Straubing/Bayern erwies sich als ein voller Erfolg.

Da alle Teilnehmer sehr begeistert vom Projekt waren, arbeiten wir aktuell an der zweiten FIRST-Kampagne. Diesmal (Stand Jänner 2020) sind 17 Teams hochmotivierte Teams dabei!


DISCO ONE

Zwei bei der Satellitenentwicklung weit verbreitete Probleme stellen einerseits die Energieversorgung, andererseits die Verteilung der Funkfrequenzen für die Kommunikation mit der zunehmenden Anzahl an Onboard – Objekten dar.

Diese Probleme will das DISCO One-Projekt umgehen, indem es eine neue laserbasierte Technologie namens Modulierte Retroreflektoren (MRR) verwendet. Dabei werden Laser vom Boden zum Satelliten geschickt und dort von modulierbaren Reflektoren zurück zur Station reflektiert. So kann der reflektierte Laserstrahl in der Intensität beeinflusst werden und Daten übertragen; die Impulse empfängt dann eine Bodenstation. Durch diese Technologie kann sowohl Energie gespart als auch das Problem der begrenzten Funkfrequenzen gelöst werden.

Nach dem Recruiting Event des Space Teams gab es viele interessierte neue Mitglieder, die am Projekt mitarbeiten wollten. Für diese gab es ein Wochenende lang einen Workshop, der die neuen Mitglieder in das Projekt einführte. Seitdem arbeiten diese gemeinsam mit erfahreneren Mitgliedern an DISCO One und hoffen auf eine Startmöglichkeit des Satelliten, sobald der Bau fertiggestellt ist.


TXV – BASE 11

Das TU Wien Space Team nimmt in Kooperation mit dem University of Toronto Aerospace Team (UTAT) an der Base11 Space Challenge teil. Dabei geht es darum, innerhalb von zwei Jahren mit einer selbstgebauten einstufigen Flüssigtreibstoff-Rakete den Weltraum zu erreichen (100 km Höhe).

Im Frühjahr 2019 wurde gemeinsam mit den UTAT Kollegen das Preliminary Design Review (PDR) verfasst. Dabei handelt es sich um ein vollständiges Konzept für einen „Spaceshot“ mit Flüssigtriebwerk. Ebenfalls im Frühjahr konnte im Zuge der Challenge der New Space Company „Firefly Aerospace“ ein Besuch abgestattet werden.

In den Sommermonaten des Jahres 2019 konnten erste erfolgreiche Testfeuerungen des ersten Flüssigtriebwerks Österreichs durchgeführt werden. Um einen größeren Teststand, der für Triebwerke bis zu 10 kN ausgelegt ist, zu bauen, wurde ein geeigneter Anhänger gesucht, schlussendlich gefunden und gekauft. Nun ist der Bau dieses Teststandes in vollem Gange.


STR 09

Die STR-Serie, es war vor FIRST das Einsteigerprojekt für neue Space Team Mitglieder, wurde auch dieses Jahr fortgeführt. Wie üblich startete wir beim internationalen Raketenflugtag C’Space in Frankreich im Juli 2019.

Gestartet wurde zwar erfolgreich, allerdings brachen nach ein paar Sekunden die Finnen der Rakete ab, da sie nicht ausreichend mit dem Körperrohr der Rakete verbunden waren. Eine lehrreiche Lektion für die jungen Teammitglieder! Ein Teil des STR-Projektes ist es auch, sich für jede Rakete etwas Neues und Innovatives einfallen zu lassen, das dann im Flug getestet werden soll. So hätte mit STR-09 ein neuer Trennmechanismus getestet werden sollen.


REXUS Projekt Daedalus

Das Space Team der TU Wien startete gemeinsam mit Studenten der Universität Würzburg bereits im Jahr 2016 ein ambitioniertes Projekt: Aus einer Rakete sollten Messgeräte abgeworfen werden, die ohne Fallschirm zur Erde zurückkehren. Das Design war stark angelehnt an die Form von Ahornsamen. Dieses Jahr kam es dann tatsächlich zum erfolgreichen Launch in Kiruna, Schweden. Die drei SpaceSeeds kehrten unbeschadet aus einer Höhe von etwa 75km auf die Erde zurück!


Events

Wie jedes Jahr war das TU Wien Space Team auch 2019 wieder mit einem eigenen Stand auf verschiedensten Veranstaltungen und Events vertreten, wie beispielsweise auf dem Deutschen Luft- und Raumfahrtkongress, zwei Fora der United Nations, im Ars Electronica Center in Linz, der Karrieremesse im Freihaus der TU Wien und der Comic Con Vienna.

Natürlich organisierte das TU Wien Space auch das Space Event, 2019 das sechste seiner Art, bei welchem unter anderem der Rudolf Schmidt, der ehemalige Projektleiter der ESA-Mission MarsExpress, einen Vortrag hielt. Auch der unter dem Namen „Gunkl“ bekannte Kabarettist hatte einen reizvollen Auftritt, der beim Publikum sehr gut ankam.